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Unter schwebenden Lasten

by charles robotnik

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1.
Unter schwebenden Lasten ich liege am wasser. vor mir der hafen. wann werde ich ankommen? wann gehen wir schlafen? schon viel zu oft gesagt: bald werden wir’s wissen. nur so oder so: wir werden das hier vermissen. wir warfen die münze, die etwas aufteilen sollte, um dann zu wissen, was wir eigentlich wollten. du fühlst dich schuldig, weil mir der wein jetzt gefällt. zwei gute herzen mehr gegen die welt. kommst du mit? ich bin ganz ehrlich: ich bin mir nicht sicher. im prinzip auch egal. hier ist mein herz, nimm es mit dir. ich würde gern wacher sein, wenn ich vor dir stehe. es tut mir so leid, doch meistens kann ich nur mich sehen. ich liebe den fahrtwind, das gefühl, dass der weg stimmt, deine hand, die mich mitnimmt und mich dann irgendwo hinbringt. was ist diese stadt? und was bin ich dort? ein bisschen fahrtwind? nur ein weiterer ort? verweilen unter schwebenden lasten. ich will aufstehen, mich nicht umdrehen und nach vorne gehen, dabei alles vergessen, was mich lähmt. nicht nur wollen und reden, es muss viel mehr geschehen. man kann hände reichen oder zu fäusten ballen. bitte lasst mich los. verweilen unter schwebenden lasten.
2.
Die letzten Fähren wie eine träne im meer liegt der brief vor deiner tür. obwohl sie alle nach dir fragen warst du schon lange nicht mehr hier. gewusst wie man geht, folgst jetzt nur noch deinen träumen. auch wenn du niemals schläfst, du willst momente nicht versäumen. nur einmal noch hoch. ganz hoch hinaus. ein kurzer anruf, drei worte - viel applaus. bleibst du dabei stets bescheiden? keiner bleibt. versuch den fall zu vermeiden. ein taxi. fünf menschen. sechs leben. ein schicksal. auf einer reise wohin? der nächste flug ist gebucht. die halbe welt dein zu haus. wurdest du selbst je besucht? so viel nicht erlebt. lauter blanke zeilen. wofür schreibst du tagebuch? musst vor dem tod dich beeilen. und du denkst an das kind, die vergangenen tage. weil erinnerung schwimmt, stellt sich in dir die frage: waren tage immer hell? und die nächte jemals dunkel? ach scheiß auf große worte. die letzten fähren sind gesunken. ein taxi. fünf menschen. wohin fahren, wenn man gar nichts bezahlt? und du weißt wie es ist, wenn die hoffnung zerbricht und dir jemand auf die schulter tippt. ja, du weißt, dass es geht, man sich besser erhebt, bevor man ganz am boden liegt. und der weg ist nicht weit, nur du noch nicht bereit. von einem lauen wind verweht. kannst du sehen wie er rennt und dasselbe erkennt? ein letztes mal zum stehen kommt. und nur die alten fragen stellt.
3.
Immer am selben Ort ich will doch jetzt noch nicht so sein wie ich in 20 Jahren vielleicht bin, wie ich in 20 Jahren niemals sein will, wie ihr seit vielen jahren seid. warum wollt ihr die straße nicht einfach weiterlaufen, statt nur hier zu sitzen und euren mut zu versaufen? findet euch nicht ab mit dem, was ihr absehen könnt. da ist noch so viel mehr und du. du weißt genau, wie wir zueinander stehen. da traust du dich noch hierher? sieh mich an, ich bin kein besserer mensch, nur weil ich tue, wo mein herz dran hängt. ich weiß doch genauso wenig, wohin es mich führt. du darfst nur, was dich antreibt, nie aus den augen verlieren. behalt‘ deine wut. behalte deinen schmerz. doch richte sie gegen dinge, die es sich lohnt zu zerstören. nicht gegen jemanden. nicht gegen dich. aber heb‘ deine faust, schreie es der welt ins gesicht. und du. jetzt weiß ich genau, wie wir zueinander stehen. wir verstehen uns nicht mehr. kann man all das verlieren, wenn man einmal weggezogen ist? ist das alles, was hier noch bleibt? ein halber lebenslauf. kann man immer am selben ort sein und trotzdem immer dabei sein? ich kann nicht bleiben, hier sterben, nur warten ohne mich selbst zu verraten. du vielleicht.
4.
Zürich 03:54
Zürich es fühlt sich an, als wär’s bedingungslos. sag mir noch wann hier der regen fällt? passagiere in der nacht. nicht sehen wohin, doch den weg genießen. ein paar felder, die verblühen, brennende häuser, zu tiefe seen. du und ich am abgrund einer ausweglosen diskussion. jetzt einfach festhalten, durchatmen und die aussicht bewahren. in der stadt, in der es anfing, hängen löcher in der luft. wir konnten mit dem fahrrad durchfahren. ein süßlicher duft. rannten zum bahnhof und vergaßen: hier kann man nichts verlieren, sag mir, riechst du den regen? -tropfen fallen in dein Kleid. was halten sie für uns bereit? mit jedem regen kommen blüten mit, füllen sich seen. wir können beide schwimmen. also wo ist dann das problem? es fällt nichts auf in all dem unfug dieser zeit lass es brennen, komm lass uns gehen. sie wollen es alle nicht verstehen. ein stückchen zuflucht, mehr verständnis, in dieser skrupellosen welt. man geht mit koffern auf reisen, kommt ohne gepäck zurück nach haus. regentropfen fallen in dein kleid. lang unterwegs und jetzt befreit. sie werden größer mit der zeit. das ist okay, es tut dir leid? was halten wir für uns bereit?

credits

released March 9, 2012

Aufgenommen im August und September 2011 von Björn Sonnenberg und Jan Niklas Jansen im Bear Cave Studio in Köln | Abgemischt und gemastert von Jan Niklas Jansen | Alle Songs geschrieben und eingespielt von charles robotnik | Fotos von Claudius Dorner | Artwork von Philipp Baum

charles robotnik:
Pascal Wallochny: Schlagzeug, Shaker | Matthias Menzel: Bass, Melodika, Glockenspiel | Robin Scholtysik: E-Gitarre, Gesang | Patrick Wallochny: Gesang, E-Gitarre, Stage Piano, Toy Piano, Querflöte

Gäste:
Stefanie Schrank: Gesang bei Unter schwebenden Lasten | Michael Schröder: Gesang bei Unter schwebenden Lasten und Immer am selben Ort | Marian Freistühler: Gesang bei Unter schwebenden Lasten | Jan Niklas Jansen: Gitarre bei Unter schwebenden Lasten

Wir bedanken uns bei allen, die dabei waren.

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charles robotnik Düsseldorf, Germany

Der Versuch sich in irgendeiner Weise auszudrücken. Worte zu finden, die sich richtig anfühlen und die eine gewisse Notwendigkeit besitzen.
Der Welt immer wieder aufs Neue entgegen schreien, was man so dringend loswerden muss. Musik machen. Mit viel Herzblut.

Das ist es, was uns antreibt. Darum machen wir diese Band. Proben, spielen Konzerte, schreiben Songs. Es gibt wenig Schöneres.
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